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KI für das Gemeinwohl: Mental Health

Nach Angaben der WHO leidet jeder achte Mensch an einer psychischen Störung, d. h. an einer klinisch bedeutsamen Störung der Kognition, der emotionalen Regulation oder des Verhaltens einer Person. Welche Auswirkungen haben die jüngsten Fortschritte der künstlichen Intelligenz auf die psychische Gesundheit? 

CLAIRE, das grösste europäische Netzwerk für Forschung und Innovation im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI), veranstaltete kürzlich zwei Live-Events. Expert:innen aus verschiedenen Bereichen diskutierten über die Überschneidung von KI-gestützten Werkzeugen und psychischer Gesundheit. Was waren ihre wichtigsten Erkenntnisse?

«Ein globales Problem sollte global angegangen werden»
KI kann eine wichtige Rolle bei der psychischen Gesundheit spielen, auch in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, in denen es an angemessenen Diensten für die psychische Gesundheit mangelt. In Afrika nimmt die Zahl der psychischen Erkrankungen zu, erklärte Kutoma Wakunuma, ausserordentliche Professorin an der De Montfort University (UK). Sie wies darauf hin, dass KI das Personal im Bereich der psychischen Gesundheit unterstützen könnte, wenn es nicht ein kritisches Problem gäbe: KI-Systeme verwenden häufig Datensätze, die nicht repräsentativ für die Gegebenheiten des afrikanischen Kontinents sind. Dies könnte zu Ungenauigkeiten bei der Diagnose führen und die Kluft zwischen den Ländern verschärfen. Daher betonte Dr. Wakunuma die Bedeutung von umfassenden, nachhaltigen und repräsentativen Daten. Wenn wir eine breitere Perspektive einnehmen, können wir eine angemessene KI-Governance etablieren und das volle Potenzial der KI zur Verbesserung der psychischen Gesundheitsversorgung verstehen. Mit inklusiven und repräsentativeren Daten hat KI das Potenzial, die psychische Gesundheitsversorgung zu revolutionieren, indem sie den Zugang zu Pflege und personalisierten Behandlungen verbessert.